WEINGUT GRIMM

Es war einmal ein Winzer, der hieß Andreas Grimm. Er pflegte seine Reben und baute im Keller seine Weine aus. Das Besondere dabei war, dass er Weinberge sowohl auf deutschem als auch auf französischem Gebiet sein Eigen nannte. Und seltsamerweise zeigten sich die Trauben auf französischem Gebiet besonders ausdrucksstark. Grimm konnte sich das damit erklären, dass drüben die Böden etwas anders waren und die Weinberge durch ihre Lage besonders viel Sonne abbekamen. Seinen Kunden wollte er den Unterschied schmeckbar machen – aber wie sollte er das tun? Er grübelte und grübelte – und da kam ihm die Idee: Er teilte seine Weine einfach in unterschiedliche Klassen ein!
 
Blaukapsel – Schweigener Stadtmusikanten
 
Diese Weine für jeden Tag bilden die Basis des Sortiments. Die "Schweigener Stadtmusikanten" stehen einerseits für die betrieblichen Anfänge (landwirtschaftlicher Mischbetrieb). Andererseits zeigen die Tiere die Sortenvielfalt, welche auf den heimischen Weinbergen gedeihen.
 
Silberkapsel – Rapunzel
 
Weine der 2. Stufe stammen von besonders guten Lagen rund um Schweigen. Da diese auf französischem Boden liegen, tragen die Weine dieser Kategorie auch französische Namen. Als Zeichen für den Heimatort lässt sich Rapunzel nicht von ihrem Turm, sondern vom Schweigener Kirchturm herab. Diese Weine sind von sehr guter Struktur mit entsprechender Intensität und Nachhaltigkeit.
 
Goldkapsel – Aschenputtel
 
Weine des Top-Segments entstehen nur aus den besten Trauben der besten Lagen. Wie bei Aschenputtel werden diese in mehreren Durchgängen von Hand gelesen. Anders als im Märchen kommen die Guten jedoch nicht ins Töpfchen, sondern ins Holzfass. Edle Tropfen für gewisse Anlässe oder einfach Lust auf Besonderes!
 
Ganz im Süden der Pfalz, am einen Ende der Deutschen Weinstraße liegt die kleine Gemeinde Schweigen-Rechtenbach. Mitten im Ortsteil Schweigen befindet sich das Weingut Grimm, in unmittelbarer Nähe der französischen Grenze.
1974 begann der heutige Seniorchef Bruno mit der Flaschenweinproduktion. Seither ist viel passiert! Auf mittlerweile 10ha baut die Familie Grimm hauptsächlich Burgundersorten, Riesling und Gewürztraminer an – und bleiben damit den traditionellen Wurzeln der Region treu.
 
Zwei Generationen arbeiten Hand in Hand.
 
Bruno und Inge haben den Betrieb vor 40 Jahren aufgebaut und sich voll auf die Produktion und Vermarktung qualitativ hochwertiger Flaschenweine konzentriert. Sie helfen immer noch tatkräftig mit - sei es draußen in den Weinbergen oder beim Verkauf und im Büro.
Nach der Winzerlehre bei Günter Nauerth (Klingen), Bruno Leiner (Wollmesheim) und Theo Minges (Flemlingen) absolvierte Andreas die Ausbildung zum Weinbautechniker in Bad Kreuznach. 2014 gewann er den Wettbewerb "Die junge Südpfalz - da wächst was nach". Seit 2001 ist er alleine für den Ausbau der Weine verantwortlich.
Andreas Frau Nina ist hauptberuflich Lehrerin, unterstützt ihren Mann in Sachen Marketing und Verkauf.
Die nächste Generation ist auch schon da: Paul und Emil erkunden bereits die heimischen Weinberge, am liebsten mit dem Traktor.
Mehr als die Hälfte der Parzellen liegt auf französischem Staatsgebiet, was für Schweigen und seine Winzer typisch ist.
Besonders stolz ist man auf die 1966 gepflanzte Grauburgunder und Spätburgunder aus 1969 – aus solchen Rebstöcken kommen charaktervolle, ausdrucksstarke Spätlesequalitäten. Insbesondere, wenn sie auf den mineralreichen Kalkböden des Sonnenbergs wachsen.
Nach dem Grundsatz „Wein entsteht im Weinberg“ geht die Familie Grimm gleichermaßen schonend und intensiv in der Außenbewirtschaftung bei der Bodenbearbeitung oder Rebenpflege vor. Das ist zwar deutlich arbeitsaufwändiger, doch belohnt es die Familie mit kerngesundem Lesegut.